Die ersten französischen Flaggen wehen über Hattrop im Wind und kündigen den Besuch aus unserer Partnerstadt Guérard vom 17. bis zum 20. Mai 2012 an.
Am Donnerstag um 15 Uhr erwarten wir die Ankunft unserer Gäste aus Frankreich und werden uns beim Sektempfang und einem kleinen Imbiss stärken. Nach dem Bezug der Unterkünfte bei den Gastfamilien werden wir an der Gemeinschaftshalle einen gemeinsamen Abend mit Lagerfeuer und Boule verbringen.
Am zweiten Wochenende im Mai, da werden sich die Alteingesessenen erinnern wollen, feierte man in Hattrop früher meist das alljährliche Schützenfest.
So auch vor einem Viertel Jahrhundert, als einer Gruppe Schützen, die rein zufällig am Stangenabend bei einander standen, aufging, was sie verband: der Bart, zur damaligen Zeit auch nicht unbedingt alltäglich, von vielen Zeitgenossen aber oft missbilligend beäugt.
Aus der überschwänglichen Bierlaune heraus war schnell im Nachbarhaus der alten Schützenhalle die Gründungsversammlung für eine neue Truppe im Schützenverein einberufen:
Zug „IIB“ wollten sie heißen, die Bärtigen des Zweiten Zuges.
Der Termin war schon recht spät zum Angrillen und für viele war es das 2. oder 3. mal Grillen. Aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Der Wettergott hatte auch ein Einsehen mit uns, denn obwohl es am Freitagnachmittag noch ein paar Tropfen gab, hatten wir abends schönstes Grillwetter.
Es soll auch zum Schützenfest vorkommen, dass jemand zu später Zeit nach Hause geht. Dabei stellt er fest, dass es empfindlich kalt ist. Um einer Erkältung vorzubeugen wird noch rasch eine Uniformjacke übergezogen und zur Bedeckung des spärlichen Haares eine Schützenmütze aufgesetzt. Zuhause angekommen stellt man fest, die Maßnahme hat gewirkt – eine Erkältung ist abgewendet.
Am nächsten Morgen ist man erstaunt: Wo kommen Jacke und Mütze her? Ein Blick in die Innenfläche der Mütze verrät, da steht ein ganz anderer Name drin. Was soll ich nur machen?
Auch derjenige, der ohne Jacke und Mütze nach Hause gegangen ist, hat keine Erkältung. Gott sei Dank. Was er nur vermisst sind seine Orden und die anderen Requisiten, die in seiner Jacke waren. Überaus glücklich wäre und den Glauben an die Menschheit würde dieser Mensch wieder finden, wenn er seine ideellen Werte zurückbekommen würde. An einer Runde Bier soll es wirklich nicht scheitern.
Über eine baldige Rückmeldung würde sich ein begeisterter Schützenfestfan freuen. Wie gesagt, der Name steht in der Mütze.
Oder hat evtl. jemand der unermüdlichen Schützen diesen Vorgang beobachtet und kann entsprechende Hilfestellungen zur Auffindung der Sachen geben?
Erstmalig seit geraumer Zeit richtet der Schützenverein diesjährig sein Schützenfest im April aus. Der Wettergott war den Hattropern wohl gestimmt. Hatte Tage zuvor doch noch der April mit seinen Kapriolen alle Register gezogen. Pünktlich zum Stangenabend riss die dunkle Wolkendecke auf und die Temperatursäuler zeigten nach oben. Angespornt von dieser Stimmung lies der entscheidende Vogelschuss nicht lange auf sich warten. Bereits um 20:01 Uhr holte der Zugführer des dritten Zuges Stefan Würfel den stolzen Adler von der Stange. Mit dem 107. Schuss wurde dem Vogel der Garaus gemacht. Diesjährig wird das Hattroper Schützenvolk von König Stefan Würfel und Königin Simone Kettler regiert. Zur Untersstützung stehen im Hofstaat zur Verfügung: