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Aufgrund einer Verordnung des preußischen Staates von 1820 wurde in Westfalen und im Rheinland ein Steuerkataster ("Kataster" lat/it = "Kopfsteuerverzechnis") aufgebaut.
Hilfsmittel dazu war das Urkataster, für das die Urmessungen bis 1834 in Westfalen durchgeführt waren.
Eine detaillierte INSTRUCTION von 1822 legten für die Ämter der Städte und Gemeinden die Vorgehensweisen bei der Kartierung fest.
So waren z.B. für die Flurkarten allgemein die Maßstäbe 1:1.250,1:2.500 und 1:5.000 verbindlich, in ganz Preußen wurde dabei mit einem einheitlichen Längenmaß, der preußischen Rute ( 3,76 m = 12 Fuß), gearbeitet.
Obgleich diese Karten mit recht einfachen Mitteln erstellt und somit keinen Anspruch auf große Genauigkeit stellen konnten, erreicht ihre Übereinstimmung mit den realen Gegebenheiten ein hohes Maß.
In einigen schwerzugänglichen Gebieten dient das Urkataster heute noch als amtliches Dokument.
(Näher Informationen zu amtlichen Katasterwerken erhalten die hier.)
Das Urkaster von Hattrop stammt aus dem Jahre 1827 und zeigt neben dem eigentliche Dorf einzelne umliegende Flurstücke mit den Flurnamen.
Der nebenstehende, überarbeitete und kolorierte Ausschnitt gibt Auskunft über Gebäudezahl und -standorte,
ferner andeutungsweise über die Flächennutzung der einzelnen Grundstücke.
Mehr zu den Besitzverhältnissen jener Zeit erfahren Sie hier.
Besonderes Augenmerk verdient das noch alte Bett des Soestbaches, der Verlauf anderer Bäche und Gräben innerhalb des Dorfes und die verschiedenen Teiche.
Dem Ortskundigen werden die noch existierende Hofstelle Nr.1 an der Steinerbrücke, die ehemalige Ziegelei oder die Bebauungslage im Bereich der Alten Schule auffallen.
1941 war das Ersterscheinungsjahr dieser Überarbeitung vorheriger Karten. Eine Vielzahl an Änderungen sind in dieses Blatt eingegangen, sodass man bei dieser Bearbeitung letztlich auf einen Datenstand vom Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts schließen darf.
Etliche Detailleunterschieden fallen dem Betrachter bei einem Vergleich mit der Karte von 1909 ins Auge:
Viele Gebäude sind in diesem Jahrzehnt nicht mehr existent bzw. sind überbaut worden, neue Gebäude füllen Lücken.
Die Soestbachregulierung nach dem Zweiten Weltkrieg brachte weitreichende Veränderungen für das Dorfbild, sodass sich letztlich am Eselsweg belegen lässt, dass der Hattroper auch heute noch sehr nah am Wasser gebaut hat.
Der notwendig gewordene Neubau der Soestbachbrücke hatte eine neue Trassenführung der Brückenstraße zur Folge.
Die heute noch von vielen Hattropern benannte "Insel" westlich des Mersch ist untergegangen, ein Teil der Bäche und Gräben ist verschwunden, einige Teiche gibt es nicht mehr, andere sind inzwischen erheblich geschrumpft..